Dort, wo man sich noch traut, zur eigenen Identität zu stehen, gilt seit dem 1. Januar 2025 ein neues, strenges Flaggengesetz. Endlich wird dem Dannebrog, der dänischen Nationalflagge, die Vormachtstellung eingeräumt, die er als wichtigstes nationales Symbol verdient. Das Hissen ausländischer Nationalflaggen an Fahnenmasten ist grundsätzlich verboten. Man schützt, was einem lieb und teuer ist, statt es im Wust beliebiger Symbole untergehen zu lassen. Der Dannebrog hat in Dänemark eine tiefe kulturelle und historische Bedeutung – ein Konzept, das in Deutschland anscheinend in Vergessenheit geraten ist.
Selbst in diesem fortschrittlichen Gesetz gibt es Raum für pragmatische Ausnahmen: Die deutsche Minderheit in Südjütland darf die Schwarz-Rot-Gold-Flagge hissen, und das ohne den unsäglichen bürokratischen Aufwand, den man hierzulande für Selbstverständlichkeiten braucht. Darüber hinaus sind Flaggen internationaler Organisationen oder nordischer Länder erlaubt – eine pragmatische Regelung, die zeigt, dass man Haltung bewahren kann, ohne weltfremd zu sein. Nur in Deutschland scheint man unfähig, zwischen nationalem Stolz und einem laxen "Jeder darf alles"-Prinzip zu unterscheiden.
Vielleicht sollten wir uns ein Beispiel an unseren nördlichen Nachbarn nehmen, bevor unsere eigene Flagge nur noch eine unter vielen ist, die niemanden mehr interessiert (ohne den Hintergedanken zu haben, das Thema jetzt zu politisieren).